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Warum ich weiterhin als Vegetarierin Ledertaschen nähe und weshalb Leder kein Widerspruch zu Nachhaltigkeit darstellt
Seit ein paar Jahren beschäftige ich mich vermehrt mit dem Thema Nachhaltigkeit. Einerseits mit dem Gedanken, wie wir unseren Alltag als Familie nachhaltiger gestalten können. Und andererseits achte ich beim Kleiderkauf sehr auf natürliche Materialien und dass die Kleidung fair und nachhaltig hergestellt wird. Fast Fashion kaufe ich nicht mehr.
Nun verarbeite ich aber beruflich Leder zu Taschen und Accessoires. Zudem bin ich Vegetarierin. Verträgt sich das Material Leder mit Nachhaltigkeit und vielmehr ist es als Vegetarier vertretbar, Leder zu verarbeiten und zu tragen? Genau diese Fragen werden mir oft gestellt. Und nun habe ich in einem Artikel der NZZ Bellevue einige Antworten darauf gefunden.
Leder ist im Gegensatz zu Pelz vor allem ein Nebenprodukt. Solange Fleisch konsumiert wird, fallen Tierhäute an, die gegerbt und weiterverarbeitet werden können. Sie nicht zu verwenden, würde umgekehrt bedeuten, einen wertvollen Rohstoff einfach wegzuwerfen. Gleichzeitig ist Leder ein Naturprodukt, das nicht nur biologisch abbaubar, sondern auch extrem langlebig ist. Vor allem wenn es wie bei mir sorgfältig, qualitativ hochwertig und zu zeitlosen Designs verarbeitet wird. Da kann es gut sein, dass ich meine Ledertaschen in 10-15 Jahren meinen Töchtern weitervererbe, genauso, wie ich die Ledertaschen meiner beiden Grossmütter geerbt habe und immer noch trage.
Man könnte schnell zum Schluss kommen, dass wer kein Fleisch isst, besser Kunstleder tragen sollte. Jedoch nicht jedes Kunstleder ist dabei auch die umweltschonendere Lösung. Kunstleder aus PVC zum Beispiel wird auf Erdölbasis hergestellt und ist nicht abbaubar.
Der Artikel beschreibt auch noch kompostierbaren Lederersatz und erläutert, warum auch dieser nicht unbedingt sinnvoller ist für die Umweltbilanz. Das Thema Leder aus dem Labor wird auch kurz angeschnitten, was aber frühestens in ein paar Jahren interessant werden könnte. Ich kann den Artikel nur weiterempfehlen und bin erleichtert, dass ich auch in Zukunft ohne schlechtes Gewissen Leder zu Taschen und Accessoires verarbeiten kann. Vorausgesetzt, das Leder ist nicht mit Chromsalz gegerbt und stammt nicht aus Brasilien. Aber mehr dazu im Artikel…
Link zum Artikel: Hier
Simone Rapp, Kursleiterin im Lederatelier
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